Blätterbarer Katalog und Präsentationen mit InDesign CS4

Adobe selbst hat es auf den Vorstellungstouren der Creative Suite 4 vorgeführt. Powerpoint ist für Layouter out, es lebe InDesign!

Seitenübergänge mit InDesign
Mit InDesign CS4 ist es zum ersten mal möglich Seitenübergänge für eine Präsentation direkt mit einem Layoutprogramm zu definieren. Zugegeben die Palette, die im Menü unter Fenster > Interaktiv > Seitenübergänge zu finden ist, ist sehr spartanisch ausgefallen. Aber gemäß dem Grundsatz "Keep it simple, keep it smart!" werden die meisten Wünsche in dieser ersten Version bereits erfüllt.

Unterstützte Übergangsmodi
Die Liste der unterstützten Übergangsmodi kann sich bereits sehen lassen:

• Blenden
• Einblenden
• Kämmen
• Überdecken
• Auflösen
• Verblassen
• Umblättern (nur SWF)
• Schieben
• Teilen
• Aufdecken
• Wischen
• Einzoomen
• Auszoomen

Unterstützte Exportformate
SWF oder PDF sind die unterstützten Exportformate. Will man einen schönen blätterbaren Katalog exportieren, kann nur das SWF-Format in Verbindung mit dem Seitenübergangseffekt Umblättern gewählt werden. Für alle anderen Effekte bietet sich auch das PDF-Format an. Beim PDF Export muss unbedingt beachtet werden, dass im Export-Menü "Interaktive Elemente" mit eingeschlossen werden.

Anwendung

1. Seitenübergangseffekte wählen
2. Effekt auf Druckbögen anwenden (Button rechts unten in der Palette)
3. Exportformat wählen (Für PDF-Format "Interaktive Elemente" einschließen)
4. Präsentation ansehen (Für PDF-Format in die Ansicht Vollbildmodus wechseln)

Interaktive Präsentation
Für interaktive Präsentationen, die auf Beispiele verlinken etc. seien hier die Stichworte Hyperlinks und Schaltflächen genannt.


Screencast zu Seitenübergängen von Haeme Ulrich auf der Webseite "Create or Die"

Info zu Seitenübergängen in InDesign CS4 Onlinehilfe

What the hell is IDML, Part I

IDML
IDML steht für InDesign Markup Language und wurde mit InDesign CS4 vorgestellt. Das IDML-Format ist ein gezipptes Packet, das wie jede normale InDesign Datei mit InDesign CS4 geöffnet werden kann. Das IDML-Format soll zukünftig das Interchange Format ersetzen, welches bis dato benötigt wurde, um InDesign Dateien abwartskompatibel zu speichern.

IDML vs. INX
Wie auch schon das INX(Interchange Format) ist das IDML Format eine bzw. mehrere XML-Dateien. IDML erfüllt allerdings gegenüber der Vorgängerversion INX das XML Kriterium der Lesbarkeit. Beispielsweise wurde die Absatzformatierungen im INX-Format im Attribut psty angegeben, in IDML lautet es freundlicher Weise AppliedParagraphStyle.

IDML goes InCopy
Für die kleine Schwester InCopy und den Snippets wurde bereits eine Untermenge der INX-Syntax mit CS3 verwendet. Konsequent geht Adobe diesen Schritt weiter und stellt mit InDesign CS4 das InCopy-Format und auch die Snippets auf die neue IDML-Syntax um. Aber keine Angst InDesign CS4 versteht es immer noch INX-Files zu lesen und zu exportieren. Allerdings stellt sich die Frage ab welcher Version nicht mehr!

Nähere Informationen zu IDML
indesign_cs4_idml_readme.pdf
idml-cookbook.pdf

IDML-Schema (InDesign)
Mit folgendem JavaScript-Code kann das aktuelle IDML-Schema erstellt werden:
var folder = new Folder("/c/yourPath");
app.generateIDMLSchema(folder, true);

ICML-Schema (InCopy)
Mit folgendem JavaScript-Code kann das aktuelle ICML-Schema erstellt werden
var folder = new Folder("/c/yourPath");
app.generateIDMLSchema(folder, false);

InDesign CS3:: Perfekte Aufzählung und Nummerierung mit Absatzformaten

Mit Graus erinnere ich mich an die Erstellung von Aufzählungen sei es als stichpunktartige oder nummerierte Liste in älteren InDesign oder QuarkXpress Versionen zurück. Bei jedem Aufzählungspunkt musste man den Aufzählungspunkt, sowie den nachfolgenden Tab händisch einfügen. Und wehe der Aufzählungspunkt ging über zwei Zeilen und sollte nicht auf der Höhe des Aufzählungszeichens beginnen.

Seit InDesign CS2 gibt es aber nun eine Rubrik Nummerierungen & Aufzählungen bei der Erstellung von Absatzformaten.

Einfache Aufzählung
Soll eine einfache Aufzählung erstellt werden, so muss in der Rubrik Aufzählungen & Nummerierungen des Absatzformates als Listentyp Aufzählungszeichen gewählt werden. Wünscht man ein anderes Aufzählungszeichen, als die von Adobe InDesign vorgeschlagenen, betätigt man einfach den Button Hinzufügen und sucht sich aus der Glyphenpalette eine Glyphe aus. Im Vergleich zu InDesign CS2 kann nun auch direkt ein Zeichenformat angewählt werden, dass die Formatierung des Aufzählungszeichens bestimmt. Unter dem Punkt Position von Aufzählungszeichen/Nummerierung können die Absatzeinzüge bestimmt werden. Dies ist zwar von Adobe eine doppelt implementierte Funktion für Absätze, denn exakt die gleichen Einstellungen kann man auch in der Rubrik Einzüge und Abstände definieren, so wie es noch in InDesign CS2 nötig war, erleichtert aber auf jeden Fall die Arbeit. Mit Einzug links kann der allgemeine Einzug des Absatzes definiert werden, mit dem Einzug erste Zeile der Einzug der ersten Zeile. Wenn der Einzug der ersten Zeile negativ gesetzt wird, erreicht man, dass der Aufzählungpunkt im richtigen Abstand zum Text positioniert wird. Theoretisch müsste man noch einen Tabulator an der Position 5mm für dieses Beispiel setzen, da man als Text nach dem Aufzählungszeichen einen Tabulator definiert hat. Ist der Einzug der ersten Zeile jedoch der negative Wert des normalen linken Einzugs, kommt man bei Adobe InDesign CS3 auch ohne Tabulator zum gewünschten Ergebnis.



Einfache Nummerierung
Eine ähnliche Vorgehensweise ist für nummerierte Aufzählungen nötig. Hier wird als Listentyp nicht Aufzählungszeichen, sondern Zahlen gewählt. Für eine einfache Nummerierung ist es ausreichend die Standardeinstellungen von Adobe InDesign zu verwenden. Als Format der Aufzählung kann leider nur ein vordefiniertes im Dropdown Format gewählt werden, die Zeichenformatierung ist wieder über ein Zeichenformat frei gestaltbar. Das Spiel mit Einzügen verhält sich wie vorher bei den Aufzählungen erläutert.



Liste mit mehreren Ebenen
Die Königsklasse von Aufzählungen sind sicherlich richtige Gliederungen mit mehreren Gliederungsebenen. Mit InDesign CS2 war dies schlicht und ergreifend nicht mit Bordmitteln zu bewältigen. Mit InDesign CS3 hat Adobe in diesem Bereich definitiv nachgelegt und es nun ermöglicht eine komplexe Gliederung über Absatzformate spielend zu steuern.

Der erste Schritt zu einer richtigen Gleiderung ist die Zuweisung von definierten Absatzformaten mit dem Listentyp Zahlen zu einer Gesamtliste. Unter dem Dropdown Liste kann eine neue Liste angelegt werden, in diesem Fall wurde sie einfach Nummerierung genannt. Alle Absatzformate mit dem Listentyp Zahlen, die genau der gleichen Liste zugehörig sein sollen, müssen nun im Dropdown Liste der selbst definierten Liste hinzugefügt werden, im Beispiel der Liste Nummerierung. Ist dies geschehen, ist noch einzustellen, welcher Gliederungsebene das jeweilige Absatzformat entspricht. Dies kann für jedes Absatzformat der gleichen Liste unter Ebene eingestellt werden. Das wirklich trickreiche, damit ein vollständige Gliederungsnummerierung entsteht, bei der man sich nicht mehr um die Nummerierung kümmern muss, ist unter Anzahl des Nummerierungsformates zu finden. Standardmäßig steht hier die Zeichenfolge "^#.^t", "^#" steht für die Zahl, der Punkt für den Punkt nach der Zahl und "^t" für den Tabulator. Wenn nun aber die zweite Gliederungsebene die Zahl der ersten Ebene mitführen soll, wie muss die Zeichenfolge dann aussehen? Über das kleine unscheinbare Pfeilsymbol neben dem Dropdown Anzahl, kann man Sonderzeichen und Zahlenplatzhalter einfügen. Fügt man den Zahlenplatzhalter der Ebene 1 vor der Zeichenkette "^#.^t" ein, erhält man "^1^#.^t". Die Zeichenfolge "^1" steht also für die Nummer der übergeordneten Ebene 1. Da die Nummerierung aber nicht "11." sein soll, sondern die Nummerierung der ersten Ebene wieder durch einen Punkt abetrennt werden soll, ist noch ein Punkt in der Zeichenkette zu ergänzen. Die endgültige Zeichenkette sieht dann wie folgt aus: "^1.^#.^t"



Um das ganze noch zu verdeutlichen, hier die Zeichenkette der Anzahl für die 3.Ebene einer Gliederung: "^1.^2.^#.^t"
Die Zeichenkette "^1" steht wieder für die Zahl der übergeordneten Ebene 1, "^2" steht für die Zahl der übergeordneten Ebene 2. Somit kann die Nummerierung mit diesem Absatzformat beispielsweise 3.1.1., aber auch 5.3.3. annehmen.



Viel Spaß beim probieren!!!

InDesign CS3: Adobe InDesign Namespace für XML

Adobe InDesign CS2 Namespace:
xmlns:aid="http://ns.adobe.com/AdobeInDesign/4.0/"

Absatzformat:
aid:pstyle="AbsatzformatName"

Zeichenformat:
aid:cstyle="ZeichenformatName"

Tabellentyp:
aid:table="table|cell"

Tabellenkopf:
aid:theader="" (Leeres Attribut)

Tabellenfuß:
aid:tfooter="" (Leeres Attribut)

Zeilenübergreifende Zellenvereinigung:
aid:crows="1-n" (1 = keine Zellenvereinigung)

Spaltenübergreifende Zellenvereinigung:
aid:ccols="1-n" (1 = keine Zellenvereinigung)

Zellenbreite:
aid:ccolwidth="1-n" (Angabe in pt)


Adobe InDesign CS3 Namespace:
xmlns:aid5="http://ns.adobe.com/AdobeInDesign/5.0/"

Tabellenformat:
aid5:tablestyle="TabellenformatName"

Zellenformat:
aid5:cellstyle="ZellenformatName"


Adobe InDesign CS4 Namespace:
Leider noch keiner bekannt!

InDesign CS3:: Suchen und ersetzen mal anders

Wer kennt es nicht, kurz vor Drucklegung hat der Kunde noch eine geniale Idee, die in massive Arbeit ausarten könnte.

Ausgangspunkt
Katalog mit fast 200 Seiten, vielen Produkten und vielen Einzelpreisen. Für die Preise hab ich schon extra ein eigenes Zeichenformat erstellt, um die Formatierung später noch ändern zu können.

Kundenwunsch
Bitte alle Preise so ändern, dass das Komma wegfällt,indem die Vorkommastellen wie bisher formatiert bleiben und die Nachkommastellen hochgestellt werden.

Scheint auf den ersten Blick mit viel händischer Arbeit verbunden zu sein, bei ca. 200 Seiten nicht ganz zu vernachlässigen. Preise finden, Komma löschen, Nachkommastellen neu formatieren.

Was nun? Gott sei Dank hat InDesign CS3 seine Suchfunktionen erheblich aufgerüstet. Es kann nicht nur nach textalischen Bausteinen gesucht werden sondern sogar mit sogenannten GREP Suchmustern.

Der ein oder andere mag jetzt zwar denken -oh Gott Programmierung-, aber Adobe hat dies für den Endanwender doch sehr akzeptabel aufbereitet.

Lösungsansatz
Suchabfrage: Suchen nach Nachkommastellen eines Preises inklusive Kommazeichen; Preise sind immer mit definiertem Zeichenformat versehen
Ersetzung: Komma durch Leerzeichen ersetzen, Nachkommastellen belassen und neues Zeichenformat mit Definition für Hochgestellt anwenden.

Suchmuster erstellen
Suchen/Ersetzen Dialog in InDesign öffnen über das Menü Bearbeiten > Suchen/Ersetzen, und den Reiter GREP wählen.

Suchmuster in Worten:
Komma mit zwei nachstehenden Ziffern

Suchmuster: ,\d\d
\d steht für eine beliebige Zahl zwischen 0 und 9, dies kann auch über das kleine @-Symbol eingefügt werden, findet man unter Platzhalter > beliebige Ziffer

Verfeinertes Suchmuster: ,(\d\d)
Die Klammern um die beiden variablen Nachkommaziffern stellt eine Gruppierung dar und wird benötigt, da dieser Teil des Suchmusters für die Ersetzung wieder benötigt wird, wir wollen ja schließlich nicht den Preis ändern!



Ersetzungsmuster erstellen
Ersetzungsmuster in Worten:
Komma soll durch ein Leerzeichen ersetzt werden, und die Nachkommastellen sollen identisch bleiben

Ersetzungsmuster: $1
Vor dem Doller-Zeichen eine Leerzeichen eintragen, somit wird das Komma ersetzt. Das Doller-Zeichen greift auf einen Wert zu, der gefunden wurde. In unserem Falle ist es die Gruppe der Nachkommastellen, die hiermit nach dem Leerzeichen wieder zurückgeschrieben werden




Weitere Einstellungen
Da der Preis immer mit einem bestimmten Zeichenformat versehen ist, und das Zeichenformat geändert werden soll, kann dies im Bereich "Format suchen" des Suchen/Ersetzen Dialogs eingestellt werden.
Damit ist es dann aber wirklick vollbracht und nach einem kurzen Testlauf, kann man InDesign getrost den Rest der Arbeit überlassen!

Weitere Infos zu GREP Suchmustern
Regulare Ausdrücke@Wikipedia

InDesign CS3:: Lorem ipsum und Konsorten kann mir gestohlen bleiben

Gerade in der Erstellungsphase von Layouts kommt es hin und wieder vor, dass man den eigentlichen Text noch gar nicht hat, aber schon mal die Formatierung u.ä. festlegen will.

Normalerweise kommt der klassische Blindtext oder auch Platzhaltertext zum Einsatz. Aber ich persönlich kann die vordefinierten Platzhaltertexte wie Lorum ipsum..., die zwar laut fachkundiger Meinung gut sein mögen, einfach nicht mehr sehen.

Warum also keinen eigenen Platzhaltertext definieren
Den Kunden einfach mal überraschen und vielleicht den Anfang eines Märchens als Blindtext verwenden. Zugegeben, es macht nicht gerade Spaß das ganze in eine Textdatei zu schreiben, und dann per Copy & Paste einzufügen. Genau aus diesem Grunde hat InDesign ja die praktische Platzhaltertextfunktion, mit der man jeden Textrahmen mit einem einzigen Klick auf "Mit Platzhaltertext füllen" im Kontextmenü füllen kann.

Was passiert, wenn man die Textdatei, in der man seinen eigenen Blindtext geschrieben hat in Platzhalter.txt umbenennt, und dann in den Programmordner von Adobe InDesign legt, wo auch die InDesign.exe liegt?

Erstmal nix! Aber wehe wenn man nun die Funktion "Mit Platzhaltertext füllen" von Adobe verwendet, dann hat man nämlich seinen individuellen Blindtext plötzlich im Textrahmen stehen.